Glücklich Gärtnern in einem tegut… Saisongarten
Es regnet auf die warme Erde, ein würziger Duft steigt auf und wir Gärtner lächeln. Darauf haben wir gewartet. Im Geiste sehen wir die Samenkörner in der Erde keimen. Das nächste Mal, wenn wir in den Garten kommen, sehen wir schon die kleinen Radieschenblätter aus der Erde kommen. Zwei Wochen später beginnt es hier und dort schon rot in der Reihe zu blitzen und schließlich ziehen wir freudestrahlend das erste Radieschen der Saison aus der Erde. Wer Kinder hat, wird letzteres vermutlich nicht tun können, denn das Ernten und Verspeisen des ersten Radieschens, wird der Nachwuchs unbedingt selbst machen wollen. Es ist ein herrlicher Moment: Leuchtende Farbe erscheint aus der dunklen Erde, es läuft einem schon das Wasser im Munde zusammen und man empfindet eine Dankbarkeit und Wertschätzung für dieses Geschenk von Mutter Natur, wie man es auf dem Markt oder im Laden nicht erleben kann. Die Gärtner wissen was sie essen und die Frische und Geschmacksqualität übertrifft die von gekauftem Gemüse in den meisten Fällen bei weitem. Man kann zudem selbst mitentscheiden welche Sorten angebaut werden und auf traditionelle, geschmackvolle Sorten zurückgreifen.
Kein Wunder also, dass wir Menschen das Gärtnern wieder entdecken. Was uns dazu treibt, ist einerseits das Bedürfnis nach Ernährungssouveränität und andererseits der Wunsch nach echter, ursprünglicher Erfahrung. Die Wege der Gärtner sind bunt und vielfältig.
Die Saisongärten sind ein praktisches Gartenangebot für Menschen, die bisher wenig Erfahrung mit Eigenanbau von Gemüse haben, nicht über eigenes Land verfügen oder trotz knapper Zeit, nah am Wohnort gerne gärtnern möchten. Körperliche Betätigung, Ausgleich zum Arbeitsalltag und Freude mit inbegriffen. Auch für Kindergärten, Schulen oder Kindertreffs mit wenig oder keiner Gartenfläche ist eine Saisongartenparzelle nicht nur sehr praktisch, sondern eine einfache Möglichkeit, dem Ursprung unserer Nahrung hautnah nachspüren und erleben zu können.
Für Menschen, die sich saisonal, lokal, bio und transparent versorgen wollen. Es geht den Verbrauchern auch darum den persönlichen ökologischen Fußabdruck zu verringern, sprich Umweltbelastungen zu minimieren. Aber ebenso soziale Fragen wie faire Arbeitsbedingungen und faire Preise in den Herstellerländern stehen im Vordergrund. Und dann sind da natürlich die Bedenken, die in Zusammenhang mit der Belastung des Gemüses durch Pflanzenschutzmittel entstehen, denn man will sich gesund ernähren – und unsere tegut…Selbsterntegärten werden ganz überwiegend nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet. Hier weiß man auf welchem Boden angebaut wird und welches Saat- und Pflanzgut verwendet wird. Hier leben wir biologische Vielfalt. In jedem unserer Saisongärten werden ca. 20 verschiedene Gemüsekulturen angeboten. Unser Saatgut beziehen wir von der Bingenheimer Saatgut AG (samenfeste Sorten, die man auch selber nachbauen kann) und die Jungpflanzen von der Bioland Gärtnerei Natterer aus Vaihingen Enz.
Das Tolle ist, dass man sich im Vorfeld um nichts kümmern muss, die Parzelle wird in Bio-Qualität gesät und bepflanzt. Wir stehen die ganze Saison mit Rat und Tat zur Seite.